SILYBUM MARIANUM - DIE MARIENDISTEL
Die Mariendistel ist eine traditionelle Heilpflanze mit langer Geschichte.
Die ältesten bekannten Erwähnungen reichen bis in die Zeit von ungefähr 400 Jahre vor Christus zurück. Im antiken Griechenland fand sie Anwendung bei Vergiftungserscheinungen, wie zum Beispiel Schlangenbissen.
Im Mittelalter, genauer im 16. Jahrhundert, wurde durch den Arzt und Apotheker Nicholas Culpeper das erste Mal ein Zusammenhang zwischen der Mariendistel und Lebererkrankungen hergestellt.
Auch die amerikanischen Ureinwohner wussten die Mariendistel in vielerlei Hinsicht zu nutzen, wie man später erfahren durfte.
Obwohl die Mariendistel schon seit der Antike in der traditionellen Heilkunde verwendet wird, hat sie erst seit ein paar Jahrzehnten Einzug in die moderne wissenschaftliche Forschung gefunden. Dies ist aber recht umfangreich und intensiv, besonders das Extrakt Silymarin ist einer der Wirkstoffe in Zusammenhang mit Lebererkrankungen, die am intensivsten erforscht werden.
Dazu später mehr.
Die Mariendistel bevorzugt ein mildes, warmes Klima und nährstoffreiche Böden. Ursprünglich stammt sie aus südlichen Regionen, wie dem Mittelmeerraum oder Nordafrika, ist heute aber inzwischen weit über diesen Raum verbreitet und wird hauptsächlich zu pharmazeutischen Zwecken, auch in Zentraleuropa oder China, angebaut.
2021 wurde die Mariendistel in Österreich zur Arzneipflanze des Jahres gekürt!
DIE MARIENDISTEL UND DER KNOLLENBLÄTTERPILZ
Meistens wird mit der Mariendistel die Leber assoziiert. Darauf gehen wir später ein. Was weniger bekannt sein dürfte, ist die Tatsache, dass der Wirkstoff Silibinin, ein einzelner Bestandteil von Silymarin, sehr potent gegen Vergiftungen mit dem Knollenblätterpilz wirkt.
Silibinin wird bei der Lebervergiftung durch den Knollenblätterpilz intravenös verabreicht, um die Leber vor weiteren Schäden zu bewahren. Dieser leberschützende Effekt ist auf die Zellmembran-stabilisierenden Eigenschaften des Silibinins zurückzuführen. Seit der Einführung in die Therapie bei Pilzvergiftungen (Knollenblätterpilz) ist bei rechtzeitiger Behandlung die Sterblichkeitsrate auf 5 bis 12% zurückgegangen, zuvor lag sie bei 20 bis 30%, so die Zusammenfassung einer umfangreichen Studie. [1]
In einer anderen Studie kommen die Autoren zu folgendem Ergebnis: „Die Verabreichung von Silybin innerhalb von etwa 48 Stunden nach der Pilzeinnahme scheint eine wirksame Maßnahme zu sein, um bei einer Vergiftung mit Amanita phalloides schwere Leberschäden zu verhindern“. [2]
Bei einer Vergiftung mit Pilzen, insbesondere des Knollenblätterpilz, kommt es zu einem akuten Leberversagen. Wie in mehreren Studien nachgewiesen wurde, kann diesem vergiftungsbedingten Versagen durch die Anwendung von Silibinin erfolgreich entgegengewirkt werden.
Es lohnt sich also ein grundsätzlicher Blick auf die Mariendistel und ihre möglichen Auswirkungen auf die Leber.
DIE LEBER- DIE DOMÄNE DER MARIENDISTEL
Wenn wir von der Leber sprechen, dann kommt uns sofort das Wort Entgiftung in den Sinn. Ja, die Leber ist ein Entgiftungsorgan, aber nicht nur das!
Die Leber ist im eigentlichen Sinne eine sehr große Drüse mit einer Vielzahl an Aufgaben, nicht nur die Entgiftung. Sie ist genauso ein Stoffwechselorgan und für Prozesse wie der Bildung von spezifischen Eiweißen, der Synthese von Fetten und Proteinen, der Bildung von Galle, der Verstoffwechselung von Ammoniak zu Harn oder der Speicherung von Vitaminen, Eisen und Glucose verantwortlich. Und das ist nur eine kleine Auswahl der mannigfaltigen Funktionen der Leber.
Wie unschwer zu erkennen ist, ist die Leber nicht nur das schwerste Stoffwechselorgan, sondern auch eines der wichtigsten Organe!
Deshalb hier auch der Hinweis:
Bei Verdacht auf eine Leberschädigung oder -erkrankung bitte immer einen Arzt konsultieren! Die Leber verträgt keinen Spaß!
Wie bereits zuvor in Zusammenhang mit Pilzvergiftungen erwähnt, wirkt Silibinin stabilisierend auf die Zellmembranen der Leberzellen.
Dieser Zellschutz könnte auch bei einigen, der typischen Lebererkrankungen wie der Leberzirrhose von Interesse sein, da Zellgifte, wie zum Beispiel Alkohol, nicht in das Zellinnere eindringen können. Weiter könnte die Mariendistel auch zur Regeneration der Zellen beitragen, auch darauf wird in den bereits erwähnten Studien zu den Pilzvergiftungen hingewiesen.
Der Europäische Dachverband für Phytotherapie empfiehlt die Anwendung der Mariendistel bei folgenden Zuständen:
- toxische Leberschäden wie durch Alkohol oder andere Gifte
- zur Unterstützung bei chronischen Entzündungen der Leber
Auch das Herbal Medicinal Product Committee, ein Fachgremium der Europäischen Arzneimittelagentur, hat die Anwendung von Mariendistelfrüchten als traditionelles Arzneimittel zur Unterstützung der Leberfunktion anerkannt.
Das bedeutet, es liegen zwar noch nicht ausreichend Studien dar, aber die Wirkung ist plausibel und wird bereits seit mindestens 30 Jahren sicher angewendet.
Eine weitere, interessante Begebenheit, welche bei der Aufnahme von Silymarin beobachtet wurde, ist der Anstieg von Glutathion im Lebergewebe. [3]
Glutathion ist ein in der Leber gebildetes Antioxidans, welches Zellen vor oxidativen Stress, also Zellschäden, schützt.
Eine typische Situation, wo Glutathion reduziert bzw. oxidiert vorkommt, ist bei der Verstoffwechselung von Paracetamol. Hinzu kommt, dass der verstoffwechselte Wirkstoff von Paracetamol ebenfalls hepatotoxisch (giftig für die Leberzellen) ist und die Leberzellen schädigen kann.
Fassen wir die wichtigsten Funktionen zusammen, die dem Silymarin, also dem Extrakt der Mariendistel, in Zusammenhang mit der Leber attestiert werden.
1. Silymarin hat sich als hilfreich erwiesen, wenn es darum geht, gewisse Gifte am Eindringen in die Zellen zu hindern.
2. Silymarin kann zur Erhöhung von Glutathion, einem wichtigen Antioxidans beitragen und so die Zellen vor oxidativen Stress schützen.
3. Basierend auf den erwähnten Studien scheint Silymarin auch die Regeneration geschädigter Zellen anregen zu können. Dies könnte auf eine angeregte Eiweißproduktion zurückzuführen sein.
Trotz begrenzter präklinischer und klinischer Untersuchungen wird Mariendistel häufig zur Behandlung von chemotherapiebedingter Lebertoxizität eingesetzt. Für chemotherapiebedingte Lebertoxizität gibt es nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten. Deshalb hat die „American Cancer Society“ eine klinische Studie in Zusammenhang mit der Anwendung von Mariendistel zur Behandlung der Lebertoxizität bei Kindern durchgeführt. Auch hier waren die Ergebnisse vielversprechend: Bei Kindern mit akuter lymphatischer Leukämie
und Lebertoxizität war Mariendistel mit einer Tendenz zu einer signifikanten Reduktion der Lebertoxizität verbunden. [4]
DIE MARIENDISTEL UND IHRE VIELSEITIGKEIT
Es gibt noch weitere interessante Zusammenhänge, die mit der Mariendistel beobachtet wurden.
So wurden positive Auswirkungen bei Magen-Darm-Beschwerden beobachtet. Deshalb wird Mariendistel auch gerne bei Bauchschmerzen, Blähungen, Reizmagen, Übelkeit oder Völlegefühl eingesetzt. Interessanterweise findet man hier die Mariendistel auch regelmäßig in Arzneimitteln wieder.
Auch das Immunsystem scheint von der Mariendistel zu profitieren. Das ist, basierend auf dem Einfluss auf den Zellschutz, durchaus nachvollziehbar.
Ebenfalls wurden schon positive Auswirkungen auf die Haut beobachtet. Insbesondere bei trockener Haut, Ekzemen oder Akne. Das wäre aufgrund der Unterstützung der Leber und deren Stoffwechselprozessen ebenfalls plausibel.
UNSER FAZIT
Auch wenn noch weitere Studien notwendig sind, um evidenzbasierte Aussagen zur Wirkung der Mariendistel machen zu können, so weisen mehrere Studien als auch Fachgremien auf die Plausibilität des Wirkmechanismus hin.
Der Wirkstoff Silymarin bzw. Silibinin erfreut sich nicht nur in der traditionellen Heilkunde großer Beliebtheit, er wird auch in Arzneimitteln der modernen Medizin eingesetzt.
Dies trifft auch bei Arzneimitteln in Zusammenhang mit Magen- und Darmbeschwerden zu.
Zur Unterstützung der Leber eine gute und sinnvolle Option!
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Studien / Quellen:
[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16495352/
[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/6410590/
[3] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2813578/
[4] https://acsjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/cncr.24723
Weitere, interessante Studien zur Mariendistel
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3847421/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3586829/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7140758/