28.03.21

Passionsblume

Die Passionsblume - Ein Wunder der Natur


Wo kommt die Passionsblume her und wie sieht sie aus?

Die Passiflora incarnata stammt aus der Familie der Passifloracea. Die außergewöhnliche Pflanze fand sich ursprünglich in den Tropischen Regenwäldern von Süd- und Mittelamerika und in Asien wieder und wurde im 17. Jahrhundert auch nach Europa gebracht. Dort diente sie zunächst als Zierpflanze, bis ihre Heilwirkung etwa dreihundert Jahre später entdeckt und sie seither als Arzneipflanze verwendet wurde. Heute erfreut sie sich größter Beliebtheit bei Schlafproblemen, innerer Unruhe, Nervosität oder Angstzuständen. Nicht ohne Grund wurde sie im Jahr 2011 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Sie ist eine außerordentliche Erscheinung in der Pflanzenwelt und hat viele Bewunderer. Es gibt zwischen 400 und 500 verschiedene Arten.

In den meisten Fällen handelt sich um Kletterpflanzen, die eine Höhe von bis zu zehn Metern erreichen können. Allerdings gibt es auch seltenere Arten, die in Form von Sträuchern oder Bäumen wachsen. Die Blüten bestehen zunächst aus zehn meist weißen, roten oder violetten Kelchblättern. Darüber befindet sich ein Kranz aus zahlreichen Fäden, die sogenannte Nebenkrone, und schließlich folgen die Fortpflanzungsorgane, bestehend aus fünf Staubgefäßen und drei Narben. Diese einzigartigen Blüten haben der Passionsblume ihren Namen gegeben. Christliche Missionare haben in der Blüte die Passion Christi wiedererkannt. Die äußeren Blätter sollten demnach die Apostel darstellen, gefolgt von der Dornenkrone und zuletzt den Narben als Kreuznägel. Passionsblumen tragen allerdings nicht nur wunderschöne Blüten, sondern je nach Gattung auch schmackhafte und exotische Früchte, die unter dem Namen Maracuja bekannt sind.

Wie wirkt die Passionsblume?

Die Pflanze hat vor allem eine beruhigende Wirkung. Sie hilft bei nervösen Zuständen, Schlafproblemen und innerer Unruhe. Gerade die Einnahme am Abend sorgt für einen erholsamen und ruhigen Schlaf. Ein gesunder Schlaf ist vor allem in der heutigen Zeit wichtig. Der Erfolgsdruck bei der Arbeit, anhaltender Stress und auch körperliche Überanstrengung führen oft zu schlaflosen Nächten. Der nächste Tag beginnt dann nicht ausgeruht und kostet umso mehr Kraft. Um diesen Zustand durch chemische Medikamente nicht noch zu verstärken, ist es wichtig, die Symptome auf natürliche Weise zu beheben. Der Passionsblumen Extrakt kann aber auch tagsüber eingenommen werden. Dann wirkt es beruhigend und angstlösend. 

Das Besondere an der Passionsblume ist neben ihrem außergewöhnlichen Aussehen auch ihre Zusammenarbeit mit dem Botenstoff Gamma-Aminobutansäure (kurz: GABA). GABA ist ein Neurotransmitter, der von den körpereigenen Nervenzellen hergestellt wird und seine Wirkung direkt im Gehirn entfaltet. Je mehr GABA aktiviert wird, desto beruhigender ist die Wirkung. Auf der anderen Seite entspricht eine geringe GABA-Aktivierung einer ängstlichen oder unruhigen Stimmung. GABA wird durch die in der Passiflora incarnata enthaltenen Flavonoide angesteuert. Die an GABA gesendeten Impulse werden direkt an das Gehirn weitergeleitet, wo ein gedämpftes und beruhigendes Gefühl entsteht. Welches der enthaltenen Flavonoide diese Wirkung verursacht, ist allerdings bis heute nicht gänzlich bekannt. Fest steht jedoch, dass das Passionsblumen Extrakt ein effektives Anxiolytikum ist. Ein Anxiolytikum wird speziell bei der Therapie von Angstzuständen verwendet. Es wirkt angstlösend und beruhigend. Auch ein blutdrucksenkender Effekt konnte nachgewiesen werden, so dass die Pflanze auch bei anderen gesundheitlichen Beschwerden wie Herz-Kreislauf-Problemen eingesetzt werden kann. 

Die Heilpflanze besitzt aber noch weitere Kräfte. So kann sie beispielsweise bei rheumatischen Beschwerden oder Nervenschmerzen helfen. Auch Magen-Darm- oder Menstruationsbeschwerden können dank ihrer Hilfe gelindert werden. Interessant ist außerdem ihre Wirkung bei der Therapie von Abhängigkeiten. Patienten, die gerade einen Drogen-, Alkohol- oder Nikotinentzug absolvieren, leiden sehr häufig unter Unruhezuständen und Ängsten. Um die Entzugserscheinungen erträglicher zu machen, setzen Ärzte gerne die Heilpflanze ein.

Worin unterscheidet sich die Passionsblume von anderen Beruhigungsmitteln?

Der große Vorteil dieser Heilpflanze besteht in ihrer beruhigenden Wirkung, die allerdings das Leistungsvermögen nicht mindert. Viele andere Beruhigungsmittel schränken die Konzentrationsfähigkeit und das Leistungsvermögen ein. Die hier beschriebene Heilpflanze sorgt für ein beruhigendes Gefühl, macht den Anwender dabei aber weder benommen noch abhängig. Im Gegenteil: Wie oben bereits beschrieben, findet die Pflanze gerade zur Bekämpfung von bestehenden Abhängigkeiten Anwendung. Die negativen Begleiterscheinungen anderer beruhigender Heilmittel bleiben somit bei der Passionsblume aus. Auch sind keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Arzneipflanzen bekannt.

Welche Einnahmeformen gibt es und was muss dabei beachtet werden?

Es gibt viele verschiedene Einnahmemöglichkeiten. Am wirkungsvollsten ist die Einnahme in Form von Tee oder Kapseln. Der Tee hat dabei eine sanftere Wirkung und kann beispielsweise schon bei Kindern angewendet werden, wenn diese nicht einschlafen können oder sehr ängstlich sind. Der Tee wird aus den Pflanzenteilen gewonnen, die über der Erde liegen. Somit werden außer der Wurzel alle Teile der exotischen Pflanze verwertet. Für den Tee werden circa zwei Teelöffel der getrockneten Pflanzenteile mit 150 bis 200 ml heißem Wasser übergossen. Es sollte eine Zieh-Zeit von etwa zehn Minuten eingehalten werden. 

Kapseln enthalten zumeist ein hochdosiertes Passionsblumen Extrakt, welches eine stärkere Wirkung erzielt. Die Kapseln stellen außerdem die einfachste Einnahmeform dar. Die empfohlene Tagesmenge liegt laut WHO (2007) bei 1,5 - 8g der Droge (Pulver). Für die Herstellung des Pulvers werden die Blüten der Pflanze fein gemahlen. Das Passionsblumen Pulver kann mit Wasser oder Saft eingenommen werden. Zwar sind bei Einhaltung der empfohlenen Tagesmenge keine gesundheitlichen Risiken bekannt, dennoch kann es vereinzelt zu allergischen Reaktionen kommen. Während einer Schwangerschaft sollte auf die Einnahme von Passionsblumenpräparaten jedoch gänzlich verzichtet werden.

Fazit

Gerade in der heutigen Gesellschaft kommt es immer häufiger zu inneren Unruhen und Nervosität. Arbeitsüberlastung und familiäre Verpflichtungen führen oft dazu, dass keine Zeit für die Pflege und das Trocknen der eigenen Pflanze bleibt. Eine einfache und schnelle Lösung bietet hier die Einnahme von Passionsblumen Extrakt in Kapselform. Das Extrakt ist hochdosiert, so dass eine Kapsel täglich genügt. Zudem sind die Kapseln oft auch mit weiteren Heilpflanzen wie Baldrian oder Hopfen kombiniert, sodass sich der Effekt dadurch noch verstärkt. Anstatt zu schulmedizinischen Medikamenten zu greifen, die zahlreiche Nebenwirkungen haben, sollte die pflanzliche Heilmethode in Betracht gezogen werden.